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Gebietsbetreuung

Interrreg Projekt Resümee

Im Mai 2019 endete das Interreg-Projekt „Kleingewässer in der Bodenseeregion – Netzwerk für Artenvielfalt und Umweltbildung“, in welchem sich aus der Kreisgruppe überwiegend unsere Geschäftsführerin Claudia Grießer engagiert hatte, nach dreijähriger Laufzeit.

Im Rahmen dieses Projekts wurden unter anderem in Maria-Thann, Ellhofen und in Weiler mehrere Wassertümpel geschaffen.

In Weiler konnten im Ortsteil Stockerbühl drei Tümpel auf Privatgrund geschaffen werden. Hierzu stellte das Lindenberger BN-Mitglied Dr. Günther Heim eine ihm gehörende Grünfläche zur Verfügung.

Nachdem die drei unterschiedlich großen und tiefen Tümpel angelegt waren, wurden in den Jahren 2019 und 2020 auf den frisch angelegten Flächen um die Weiher herum von mehreren Freiwilligen einige Tage lang in mühevoller Handarbeit Indisches Springkraut, was die gesamte übrige Vegetation überwuchert hatte, „gerupft“. Bereits im zweiten Jahr war schon eine deutliche Verringerung des Springkraut-Bestands festzustellen. Im Jahr 2021 waren nur noch vereinzelt Springkraut-Pflanzen vorzufinden, ein Ausrupfen schien kaum lohnenswert. Standorttypische Pflanzenarten, wie z. B. Mädesüß oder verschiedene Seggenarten schafften es, dem unerwünschten Exoten Einhalt zu gebieten.

Im Sommer 2021 versuchten mehrere BN-Mitglieder, ausgerüstet mit zahlreichen Keschern und Kübeln, der tierischen Artenvielfalt in den Wassertümpeln auf die Schliche zu kommen. 

Dabei konnte bereits eine unfassbare Vielzahl von Tieren wie Wasserläufer, Ruderwanzen, Rückenschwimmer, Spitzschlammschnecken, Wasserfröschen u.v.m. festgestellt werden.

Aber auch die reiche Vielfalt an Larvenarten, wie z. B. von Eintagsfliege, Köcherfliege, Gelbrandkäfer, Libelle, Frosch, Molch u.s.w. macht deutlich, welche wichtige Bedeutung die Tümpel auch als Kinderstube für viele Tierarten haben.

Ein besonders beeindruckendes Schauspiel war der zufällig beobachtete Schlupf der Plattbauch-Libellen. Ausgerechnet an den zwei Tagen unserer „Forschung-Expedition“ am Tümpel konnten wir die gelb gefärbten Weibchen und blau gefärbten Männchen, welche in der Uferzone an Pflanzenstengeln emporgeklettert waren, beim Schlüpfen und bei ihrem anschließenden Jungfernflug beobachten.

Zwischenzeitlich ist der Pächter der umliegenden Wiesenfläche auf Drängen des Grundstückeigentümers Herrn Dr. Heim dem Vertragsnaturschutzprogramm des Landschaftspflegeverbands beigetreten. Die schonende Bewirtschaftung der Wiesen wird mit Sicherheit zu einer weiteren Aufwertung dieser Biotope führen.


Anleitung zur Gewässerrallye hier zum Download verfügbar!

Die im Rahmen des Interreg-Projektes entstandene Gewässerrallye für Kinder gibt es ab jetzt auf unserer Homepage zum Download: hier klicken

2019 endete das Interreg-Projekt »Kleingewässer für die Bodenseeregion – Netzwerk für Artenvielfalt und Umweltbildung«. Zehn Partner aus Umweltverbänden und Kommunen rund um den Bodensee legten Kleingewässer an, pflegten sie und vermittelten deren hohe Bedeutung durch Führungen und Aktionen. Die Kreisgruppe hat in diesem Rahmen neun Kleingewässer angelegt. Schwierigkeiten blieben nicht aus: zwei trockene Sommer, durchbrochen von sintflutartigen Regenfällen, aber auch die massenhafte Vermehrung von Springkraut an den kurzzeitig offenen Böden waren eine große Herausforderung. Dank des fachlichen Austausches bei den jährlichen Partnertreffen und des ehrenamtlichen Einsatzes vieler Helfer vor Ort war die Unterstützung für Projektleiterin Claudia Grießer immer groß. Erstmals wurde bei einem Interreg-Projekt auch die Umweltbildung in den Mittelpunkt gerückt: Der im Rahmen des Projekts erstellte Film zum Projekt wurde in Lindau gedreht. Hier kam unsere Gewässerrallye zum Einsatz. Die Bereitstellung von Artensteckbriefen für die Veröffentlichung in örtlichen Medien und die Ausarbeitung einer Gewässerrallye für Gruppen-, Schul- und Familienführungen schätzten alle Partner besonders. Dies kam auch bei der Abschlussveranstaltung zum Ausdruck. Die vom Regierungspräsidium Tübingen angereisten Vertreter des Interregbüros, die während der Laufzeit die Verwendung und Auszahlung der EU-Gelder überwachten, waren begeistert von der Fülle an umgesetzten Naturschutz- und Umweltbildungsmaßnahmen. Dass unsere mit dem Naturschutzbund Vorarlberg gemeinsam entwickelte Gewässerrallye großen Anklang findet, zeigt sich auch daran, dass Diplombiologin Claudia Grießer bereits als Referentin für zwei Fortbildungen nach Konstanz und ins Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf eingeladen wurde. Die entstandene Broschüre mit Anleitung und Material für die Gewässerrallye hat die Kreisgruppe Lindau mehrfach ausgedruckt und wird sie den bayerischen Kreisgruppen kostenfrei zur Verfügung stellen. Besonderer Dank gilt allen ehrenamtlichen Helfern, besonders der Gruppe in Ellhofen, aber auch den finanziellen Unterstützern, die der Kreisgruppe die Kofinanzierung des Projektes ermöglichten. Dazu gehörte die Firma Hochland, Heimenkirch, die Firma Rudolph-Concrete und die Gemeinde Wasserburg. Das positive Ergebnis dieses Interreg-Projekts bestärkt die Kreisgruppe in der erneuten Beteiligung bei Interreg. Die Kreisgruppe ist bereits zu Vortreffen eingeladen und auf Themensuche.


Abschlussveranstaltung des Interreg-Projekts

Am Dienstag, 21.05.2019 fand in Radolfzell die Abschlussveranstaltung des Interreg-Kleingewässerprojekts statt. Auf diesem letzten Partnertreffen wurde das gesamte Projekt von den einzelnen Partnern beleuchtet und es fand ein reger Austausch statt.

Erstmalig auf dem Treffen wurde der Abschlussfilm präsentiert. Der Film beleuchtet das gesamte Projekt und zeigt seine Partner auf:


Kleingewässerprojekt

Viele unserer heimischen Amphibien aber auch Insekten wie Libellen haben immer häufiger mit dem Verlust von mehr und mehr Kleingewässern zu kämpfen. Kleingewässer entstanden früher durch natürliche Prozesse wie zum Beispiel durch Überflutungen. Da solche dynamischen und natürlichen Veränderung durch das Eingreifen des Menschen größtenteils nicht mehr stattfinden, muss man verlandente Biotope regelmäßig pflegen und erhalten. Da Kleingewässer für viele bedrohte Amphibien als Laichgewässer dienen, wollen wir den Rückgang dieser Biotope bekämpfen. Der Bund Naturschutz in Bayern setzt sich, zusammen mit acht weiteren Partnern aus allen Bodenseeländern und der Hilfe von Interreg und der EU, dafür ein, dass neue Kleingewässer angelegt werden und bestehende artengerecht saniert werden. Mit Hilfe des ländesübergreifenden Projektes wollen wir auch die Bevölkerung auf dieses Problem aufmerksam machen, denn die fehlenden Kleingewässer sind nicht nur problematisch für die Tierwelt, sondern auch für uns Menschen, da uns wichtige Naherholungsgebiete fehlen. Deshalb versuchen wir die Allgemeinheit mit Hilfe von Exkursionen, Öffentlichkeitsarbeit und der Einbindung in Pflegeeinsätzen über das Thema Kleingewässer aufzuklären und ein Bewusstsein zu schaffen.

 

Weitere Informationen:

www.kleingewaesser-netzwerk.org


Maßnahmenumsetzung 2017

Im Jahr 2017 konnten weitere Maßnahmen, wie z. B. die Verbesserung eines Gelbbauchunkenlebensraums im Rohrach, die Fortbildung für Umweltbildner zur Gewässerrallye und die Fertigstellung der Artensteckbriefe realisiert werden.

Genauere Informationen dazu finden Sie hier: