Wasservögel am Bodensee
Der Bodensee ist mit seinen 536 Quadratkilometern nach dem Genfer See der zweitgrößte See im Alpenvorland. Aufgrund seiner Größe ist er für viele Zugvögel, die im Winter in wärmere Regionen ziehen, ein wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet. Tausende ziehende Vögel sammeln sich auf dem Weg in den Süden, rasten hier oder bleiben wegen des gemäßigten Klimas im Winter am Bodensee.
Die weiten Wasserflächen bieten den Wintergästen genügend Platz und das hervorragende Nahrungsangebot aus Muscheln, Schnecken und Wasserpflanzen bietet beste Überwinterungsvoraussetzungen. Die Flachwasserzonen am See sind daher beliebt. Im Landkreis Lindau sind das Bereiche in der Reutiner Bucht, der Schachener Bucht und der Wasserburger Bucht.
Die im Herbst und Winter sinkenden Wasserstände – das Wasser bleibt in den Alpen zunehmend als Schnee liegen und kommt erst mit der Schneeschmelze im Frühsommer wieder in den Bodensee – legen Schlickflächen frei, die Watvögeln viel Nahrung bieten.
Im Sommer ist der Bodensee ein bedeutendes Brutrevier. Allerdings stellen die schwankenden Wasserstände die Vögel vor besondere Herausforderungen beim Nestbau. Daher sind besonders die anpassungsfähigen Vögel mit Schwimmnestern im Vorteil. Kein Wunder, dass Blässhuhn und Haubentaucher besonders häufig vorkommen. Auch die Stockente kommt mit dieser Situation sehr gut zurecht und so gehören diese zu den häufigsten brütenden Wasservögeln am Bodensee.
Auch die Schilfröhrichte rund um den Bodensee sind für unsere heimische Vogelwelt ein wichtiges Brutrevier im Sommer. So kommen der Teichrohrsänger und der seltene Drosselrohrsänger am Bodensee vor. Deshalb ist es wichtig, diese selten gewordenen Bereiche zu schützen
Als seltene Gäste wurden auch schon verschiedene Pelikanarten oder Flamingos am Bodensee gesichtet. Die Flamingos waren vermutlich aus der italienischen Poebene oder der französischen Camargue eingeflogen. Vielleicht werden sie sich - wenn der Klimawandel dies begünstigt – sich irgendwann dauerhaft hier ansiedeln. Dafür werden aber möglicherweise andere bisher heimische Vogelarten in den kühleren Norden abwandern.