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Gebietsbetreuung

Exkursion des Bundes Naturschutz zur Vielfalt unserer Wälder

Der Motzacher Wald -Tummelplatz für Spaziergänger, Jogger und Kinderspielplatz -viele Lindauer kennen ihn. Und dennoch erlebt man bei der Waldexkursion des Bundes Naturschutz, geführt von dem dort sehr aktiven Reiner Gubitz, diesen vermeintlich bekannten Wald komplett neu und sieht ihn aus ganz anderen Blickwinkeln. Los geht es mit 15 Personen darunter zwei Kindern – und einem Hund. Eintauchen in die Vielfalt unserer Wälder! Innerhalb eines doch recht kleinen Bereiches zeigt sich hier fast alles, von der Fichtenmonokultur bis zum Mischwald mit unterschiedlichen Altersstufen. Es findet sich die Stechpalme, auch die Eibe, dazwischen die Fichte, Buche und Tanne, sowie Kirsche, Birke und sogar Zitterpappeln. Neben der Douglasie, die ursprünglich aus dem küstennahen Gebirge Nordamerikas stammt und aus forstwirtschaftlichen Zwecken hier kultiviert wurde, entdeckten wir eine verirrte Rosskastanie - ein Kulturbaum, der eigentlich auf dem Balkan heimisch ist. Doch auch die Ulme und die Linde sind Teil des Motzacher Waldes. Beides sind Bäume, die man vielleicht nicht unbedingt hier im Wald erwartet. Die Linde, bekannt als freistehender Park- oder Alleebaum, ist eigentlich ein Waldbaum, erklärt Gubitz. Der Bestand der Ulme wurde in den letzten Jahren leider dezimiert, verursacht durch den Ulmensplintkäfer und eine eingeschleppte Pilzkrankheit. Nun geht es vorbei am Faulbaum, der Traubenkirsche und Bodendeckern, wie dem Immergrün und Waldmeister.

Dazwischen zeigt der passionierte Jäger Schlafplätze von Rehen und erklärt auch den Unterschied zwischen der Losung eines Rehbocks und der Rehgeis. Gubitz gelingt es, nicht nur den wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen der einzelnen Arten eindrucksvoll zu vermitteln, sondern vermag auch sehr eindrücklich Fehler im Waldmanagement herauszuarbeiten. Den Teilnehmer*innen dieser Führung werden die Probleme und Folgen des Wildverbisses, aber auch die Auswirkungen der Vorboten des Klimawandels vor Augen geführt: Vermehrte Schäden durch Borkenkäfer an gestressten Waldbäumen und verdorrte Tannen jeder Größe durch trockene und heiße Sommer. Als Höhepunkt bietet sich noch die Gelegenheit, die Pimpernuss zu entdecken, die auf der Roten Liste Deutschland als gefährdet und in der Roten Liste Bayern sogar als stark gefährdet eingestuft wird. Gespannt lauschen alle und die Zeit verrinnt dabei wie im Flug.