Liebe Streuobstbäuerinnen, liebe Streuobstbauern,
das Streuobst-Apfelsaft-Projekt lag Birgit Mäckle-Jansen sehr am Herzen. In Ihrem Sinne wollen wir es gerne weiterführen.
Hier die ersten Annahme-Termine:
Montag, der 4. September 2023
Dienstag, der 5. September 2023
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Montags bei der BayWa in Hergatz: 9.00 – 12.00 u. 13.00 – 17.00 Uhr
Dienstags bei der Mosterei Knaus in Schwatzen: 14.00 – 18.00 Uhr
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Bitte sortieren Sie vor der Abgabe unreife Früchte aus. Diese liefern keinen Saft.
Herr Ralf Hinze betreut auch dieses Jahr wieder die Obstannahme, unterstützt von der Bundesfreiwilligen. Wir bitten um Verständnis, wenn es bei über 120 Lieferanten gelegentlich zu Wartezeiten kommt.
Bitte teilen Sie Ihre Mengen für die nächste Lieferung jeweils mit. So können wir die Container besser vorplanen.
Bei Rückfragen melden Sie sich gerne in der BN-Geschäftsstelle.
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und freuen uns auf Ihr Streuobst.
Freundliche Grüße
gez. Gabriele David
für die Lindauer Bodenseefruchtsäfte GmbH und den Bund Naturschutz
Apfelsaft trotz schlechter Ernte
Das Streuobstannahmeprojekt des BN
„Dieses Jahr haben wir viel weniger und kleinere Äpfel, als in den letzten Jahren!“ Ein Satz der so, oder so ähnlich nicht selten dieses Jahr, von Landwirten aus der Bodenseeregion geäußert wurde. „Die Ernte war ernüchternd“, so der Konsens der BauerInnen. Das macht sich auch bei dem Streuobstannahme-Projekt des Bund Naturschutz bemerkbar. „In den Jahren davor kam es schon Mal vor, dass wir am Tag zwei bis drei Container voll bekommen haben“, weiß Tom Körber, Bundesfreiwilliger des Bund Naturschutz. „Dieses Jahr sind wir froh, wenn dreiviertel des Containers mit Äpfeln gefüllt sind.“
Dabei braucht die Kreisgruppe Lindau des Bund Naturschutz die Äpfel für ihren Bio-Apfelsaft. Regionale BiolandwirtInnen können im Rahmen des Projekts, Bio-Äpfel in Hergatz oder Schwatzen vorbeibringen, aus welchen dann Apfelsaft gepresst wird. Insgesamt 125 Bauern aus der Region sind dabei Teil des Projekts, wobei nur knapp 60 LandwirtInnen in diesem Jahr ihre Ernte geliefert haben. Besonders wichtig ist dem BN, dass den BauerInnen möglichst faire Preise gezahlt werden können, um regionale LandwirtInnen zu fördern und unterstützen. Dafür kooperiert der Bund Naturschutz mit den Lindauer Fruchtsäften, die den Transport und die Verarbeitung der Äpfel übernehmen. Für knapp drei Euro kann der regionale, biologische und faire Apfelsaft dann im Einzelhandel erworben werden.
Dieses Jahr wurde in den vergangenen sieben Wochen, insgesamt 74,33 Tonnen Äpfel gesammelt. Eine eher ernüchternde Ausbeute. Zum Vergleich - letztes Jahr wurde die fünf-fache Menge Äpfel geliefert und im Rekordjahr 2018 sogar das sieben-fache. Nur das Jahr 2019 schnitt mit 59.18 Tonnen noch schlechter ab, als dieses Jahr. Die bescheidene Ernte liegt dabei an den unbeständigen, nassen Wetterverhältnissen über das Frühjahr und den Sommer, die einen Pilzbefall der Bäume begünstigt hatten. „Wir hoffen, dass die Vorräte von 2020 mit dem diesjährig gepressten Apfelsaft reichen“, so Birgit Mäckle-Jansen, ehrenamtliche Helferin des BN.“ Aber wenn nicht, spricht das für die Qualität und Beliebtheit des Produkts, was uns natürlich auch freut.“ Im Jahr 2021 ergab die Sammlung nur 37,98 t und im darauffolgenden Jahr 2022 wieder 180,34 t.
Prinz Ludwig und Freiherr von Berlepsch finden im Landkreis eine neue Heimat
Über 400 Hochstamm-Obstbäume hat die Kreisgruppe Lindau des BUND-Naturschutz Ende November bei strahlendem Sonnenschein ihren neuen Besitzern übergeben. Die regelmäßig stattfindende Aktion, Hochstammbäume in einer Sammelbestellung für Interessenten aus der ganzen Region zu vermitteln, war wieder ein voller Erfolg
Alte Apfelsorten, wie Prinz Ludwig oder Danziger Kantapfel, Birnen wie Frühe aus Trevoux oder Nägelesbirne, Kirsch- und Zwetschgenbäume fanden so ihre Liebhaberinnen und Liebhaber. Seit Jahren schickt Obstbaumeisterin Birgit Mäckle-Jansen Baumreiser zum Veredeln an den Oberrhein. Dort ist der BN seit langem mit einer Obstbaumschule in Kooperation, die dann die Bäume veredelt und nach 2-3 Jahren wieder in den Landkreis Lindau liefert. "Eine ebenso lange und gute Zusammenarbeit haben wir mit der Baywa in Hergatz", so Claudia Grießer, Geschäftsführerin der Kreisgruppe Lindau. Dort dürfen wir einen Tag lang die gelieferten Bäume sortieren und den Käufern überreichen. Für den BN eine arbeitsreiche Zeit geht dann zu Ende: Im Herbst, wenn die zur Verfügung stehenden Sorten von der Baumschule gemeldet werden und die Sortenliste im Internet zugänglich ist, gehen täglich zahlreiche Bestellungen ein. Sie müssen dann zeitnah mit der Baumschule wieder abgeglichen werden, weil auch am Rhein der Verkauf weitergeht und so manche Sorte schnell ausverkauft ist. Rückfragen mit den Interessenten, Neuauswahl von Bäumen, Beratung - all das wurde dieses Jahr von der Bundesfreiwilligen, Freya Zeller, geleistet. "Noch am Morgen des Liefertages haben wir von der Baumschule mitgeteilt bekommen, dass nicht alle bestellten Bäume geliefert werden können", so Claudia Grießer. Da komme man dann schon ins Schwitzen und hofft auf Verständnis bei den Bestellern, so die Biologin weiter. Wenn dann alle Bäume von den ehrenamtlichen Helfern (dieses Jahr glücklicherweise sechs Frauen und Männer) bereitgestellt sind, geht die Abholung los und spätestens dann freuen sich alle Verantwortlichen, wenn sie in die glücklichen Gesichter der abholenden Baumfreunde blicken. Viele sind dankbar, denn wo kriegt man denn sonst eine solche breite Auswahl an alten Obstsorten in guter Qualität für seine Streuobstwiese. Denn damit diese im Landkreis erhalten bleiben, dafür setzt sich der BN seit vielen Jahren ein. Streuobstwiesen gelten als einer der artenreichsten Lebensräume in unserer Region. Viele Tier- und Pflanzenarten kommen bei dieser extensiven Bewirtschaftungsform noch vor und können nur hier noch überleben. Somit ist diese Aktion, bei der der BN keine Gewinne macht - die Bäume werden zum Selbstkostenpreis abgegeben - ein wichtiger Beitrag für den Erhalt unserer heimischen Tier- und Pflanzenarten. Nicht umsonst ist der BN im Landkreis Lindau stets ein Anwalt für die Natur!
Die nächste Sammelbestellung findet voraussichtlich im Herbst 2022 statt!
Unser Streuobst-Apfelsaftprojekt
Auch dieses Jahr hat der BUND Naturschutz Lindau wieder eine Alpfelannahme organisiert - uns sie war ein voller Erfolg! Viele Bauern aus der Umgebung lieferten insgesamt 430 Tonnen Streuobstäpfel bei uns ab. Die Äpfel wurden von der Lindauer Bodensee Fruchtsäfte GmbH zu unserem Streuobst-Apfelsaft gepresst.
Hier finden Sie eine Liste von Verkaufsstellen, die unseren Apfelsaft anbieten: Verkaufsstellen
Und hier finden Sie einen Überblick über die Erntemengen, die in den letzten elf Jahren bei uns abgegeben wurden: Erntemengen
Herbstzeit ist Streuobstzeit!
Der BUND Naturschutz informiert Schüler bei Streuobstschulwochen 2019
Was ist eine Streuobstwiese? Wie viele verschiedene Tierarten leben dort? Und ganz wichtig: Wie kann ich die Streuobstwiesen schützen?
Solche Themen beschäftigten die über 500 Schüler (von Lindau bis Stiefenhofen) und Lehrkräfte bei den vom BN in den vergangenen Wochen durchgeführten Streuobstschulwochen. Mit Claudia Grießer, Geschäftsstellenleiterin des BUND Naturschutz Lindau, Angela Maichel, Umweltbildnerin beim BN und Christina Munz, ehemalige Bundesfreiwillige, tauchten die Schüler in die Welt des Streuobstes ein. Unterwegs waren sie auf verschiedenen Streuobstwiesen in Lindenberg, Simmerberg, Weißensberg, Wohmbrechts, Lindau und Reutin. Die Streuobstwiesenbesitzer stellten dafür ihre Grundstücke zur Verfügung, um auf die Vielfältigkeit und die ökologische Wertschätzung der Streuobstwiesen aufmerksam zu machen. So lernten die Kinder viel über die Apfelsorten, deren Erhalt, die verschiedenen Baumarten und die in diesem besonderen Lebensraum vorkommenden Tierarten. Ein Schwerpunkt lag auf der Unterscheidung von konventioneller Obstplantage und Streuobstwiese. Dies wurde durch ein Spiel anschaulich dargestellt: Die Kinder sollen sich wie die Bäume in den Obstplantagen aufstellen und ganz eng nebeneinander stehen, so konnten sie hautnah diue Unterschiede wahrnehmen. „Ich hätte niemals gedacht, dass die Artenvielfalt auf der Streuobstwiese so faszinierend ist“, so Lea Blender, die derzeit ihren Freiwiligendienst bei der BN-Kreisgruppe macht.
Als gelungenen Abschluss gab es für jeden Schüler leckeren Apfelsaft vom Streuobstwiesenprojekt des BN, mit dem Kauf dieses Saftes können die Streuobstwiesen weiter erhalten werden. Dank der Spende der Lindauer Fruchtsäfte durften die Kinder nach dem Genuss dieses besonderen Apfelsaftes ein Glas mit nach Hause nehmen.
Apfelsaftprojekt
In den Herbstmonaten September und Oktober fand wieder die Obstannahme für das Apfelsaftprojekt des BUND Naturschutz mit der Lindauer Bodensee Fruchtsäfte GmbH statt. Dabei werden an zwei Tagen in der Woche von unter Vertrag stehenden Landwirten Äpfel zu den Annahmestellen in Hergatz und Schwatzen gebracht. Da es dieses Jahr aber nicht sehr viele Äpfel gab, wurde auf einen Tag in der Woche mit Wechsel von Hergatz und Schwatzen umgestellt. Der für die Äpfel gezahlte Preis ist höher als der für konventionelle Mostäpfel, im Gegenzug verpflichten sich die Obstbauern die Qualität der Ware und den Erhalt ihrer Streuobstwiesen zu garantieren, sowie nicht chemisch zu düngen und zu spritzen. Auf diese Weise wird die natürliche Artenvielfalt dieser Lebensräume geschützt und gleichzeitig die schonende Bewirtschaftung unterstützt. Der aus Streuobst hergestellte Apfelsaft ist in 1-Liter-Glasflaschen mit Etikett der Lindauer Bodensee Fruchtsäfte GmbH und des Bundes Naturschutz im ab sofort wieder im Getränkehandel erhältlich.
Das Lindauer Apfelsaftprojekt ist eine Erfolgsgeschichte. Beteiligt sind zwischenzeitlich über 100 Bauern des Landkreises von Sigmarszell bis Gestratz mit 2000 hochstämmigen Apfelbäumen, die Lindauer Bodenseefruchtsäfte GmbH und die BN-Kreisgruppe. Auf Anregung der Kreisgruppe reichte die Herstellerin den Apfelsaft bei der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) zur Prämierung ein. Ergebnis: Der Apfelsaft ohne Zucker und Konservierungsstoffe wurde 2010 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Ein Qualitätsbeweis von höchster Bedeutung! Wir gratulieren der Firma in Schönau recht herzlich, danken aber auch den vielen Bauern, die zu diesem Projekt stehen, die Bäume nicht spritzen, bei höherem Aufwand aber mehr Geld erhalten. Dadurch werden wertvolle Lebensräume gesichert und erhalten. Ein Dankeschön aber auch an unsere Schatzmeisterin und Obstbaumeisterin Birgit Mäckle-Jansen. Sie bildet das organisatorische Scharnier in dieser Dreiecksverbindung.

Der Streuobstanbau hatte im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine große kulturelle, soziale, landschaftsprägende und ökologische Bedeutung. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft sowie durch das Bau- und Siedlungswesen wurden jedoch Streuobstwiesen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark dezimiert. Heute gehören sie zu den am stärksten gefährdeten Biotopen Mitteleuropas.