Torffreie Blumenerde – Erfolgreich gärtnern ohne Torf
Mehr zu torffreier Erde auch unter Torffrei Gärtnern.
Eine Aktion der Allgäuer Moorallianz in Zusammenarbeit mit der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege und der Gebietsbetreuung Allgäuer Moore des Bundes Naturschutz
Wer für den Garten oder für Pflanzgefäße Erde benötigt, dem bietet sich in Gartencentern und Baumärkten ein großes Angebot verschiedener Produkte. Die meisten dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus Mooren entnommen wird. Torf wächst zwar nach, allerdings dauert es ungefähr 1000 Jahre, bis ein 1m mächtiger Torfkörper entsteht. Beim Abbau werden dagegen in wenigen Jahren mehrere Meter dicke Torfschichten abgebaut. In Deutschland werden für den Garten- und Hobbygartenbau jährlich rund 12 Mio. Kubikmeter Torf verbraucht, das entspricht ca. 40.000 ha Moorflächen (etwa 40.000 Fußballfelder). Gewonnen wird dieser Torf mittlerweile hauptsächlich in Norddeutschland, Skandinavien und dem Baltikum.
Damit Zier- und Nutzpflanzen in unseren Gärten oder in Pflanzgefäßen gedeihen, sind Torf und torfhaltige Erdsubstrate aber gar nicht erforderlich! Torffreie Erden haben sich im Hobbygartenbau längst bewährt. Anstelle torfhaltiger Erden eigenen sich Mischungen aus Grüngutkompost, Rindenkompost, Holzfasen und Kokosfasern. Wissenschaftliche Versuche, beispielsweise an der FH Weihenstephan sowie praktische Erfahrungen zeigen, dass im Freizeitgartenbereich mit diesen torffreien Erden vergleichbare Ergebnisse erzielt werden und auf Torf vollständig verzichtet werden kann.
Fünf gute Argumente, warum Torf ins Moor gehört und gute Gründe für die Verwendung torffreier Erden:
• Moorschutz ist Klimaschutz
Aus den Mooren stammt der Torf, der in jeder herkömmlichen Blumenerde enthalten ist. Für den Abbau werden die Moore entwässert – und in entwässerten Mooren wird der Torf zersetzt und geht als CO2 in die Luft. Das passiert in kürzester Zeit auch mit dem Torf, der als Blumenerde verwendet wird. Jeder Hektar entwässertes Moor produziert pro Jahr so viel CO2 wie ein Mittelklassewagen, mit dem 20.000 km im Jahr gefahren werden.
• Moorschutz erhält die Vielfalt des Lebens
Moore sind wertvolle, unersetzliche Lebensräume für eine ganze Reihe seltener Tier- und Pflanzenarten. Moorbewohner sind Spezialisten – etwa der Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze, oder Schmetterlinge wie der Hochmoor-Gelbling. In Mitteleuropa wurden bereits 95% der Moore entwässert.
• Moorschutz ist Hochwasserschutz
Moore haben eine extrem hohe Wasserspeicherfähigkeit. Wie ein riesiger Schwamm in der Landschaft wirken sie als natürliche Wasserrückhaltegebiete und verzögern den Abfluss. Das führt dazu, dass bei Hochwasserereignissen die Wassermassen nicht alle auf einmal an den großen Flüssen ankommen und verringert so die Pegelstände.
• Torffreie Blumenerde unterstützt die regionale Kreislaufwirtschaft
Im Garten fällt jedes Jahr frischer Kompost an. Ein wesentlicher Bestandteil torffreier Blumenerden ist das Kompostmaterial. Dieses sowie Rindenmulch, Rindenhumus, Holzhäcksel und Holzfasern, die ebenfalls für torffreie Blumenerde nötig sind, werden aus regionalen Abfallstoffen gewonnen (Gartenkompost, Landschaftspflegematerial etc.). Werden diese Stoffe vermehrt für Blumenerde aufbereitet, schließen sich regionale Stoffkreisläufe.
• Torffreie Blumen- und Pflanzerde unterstützt die regionalen Wirtschaftskreisläufe
Werden regionale Rohstoffe verwendet, reduziert sich der Transportweg und in der Region ansässige Unternehmen werden unterstützt. Eine sorgfältig ausgewählte Mischung hochwertiger Rohstoffe sichert die hohe Qualität – damit nicht nur die Moore, sondern auch die Region erblüht!
Machen auch Sie mit und achten Sie beim Einkauf auf torffreie Substrate. Diese Erde erhalten Sie in den Kaufmärkten Lindau und Lindenberg, bei der Gärtnerei Meßmer in Lindau und auf folgenden Wertstoffhöfen im Landkreis: Lindau, Wasserburg, Lindenberg, Röthenbach, Stiefenhofen.
Die vollständige Bezugsliste finden Sie auf der Seite der Moorallianz.