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Obstbaumschnittkurse dienen dem Erhalt von Streuobstwiesen

An den ersten beiden Märzwochenenden fanden gut besuchte Obstbaumschnittkurse – ein Jungbaum- und ein Altbaumschnittkurs – des BUND Naturschutz in Lindau statt.

In Zusammenarbeit mit Leonie Funke, der neuen Streuobstberaterin am Landratsamt Lindau, konnte die Kreisgruppe Lindau des BUND Naturschutz in Bayern (BN) zwei Schnittkurse durchführen, die dem Erhalt der Streuobstwiesen im Landkreis dienen.

Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in unserer Region und werden seit der Ausrufung des Streuobstpaktes in Bayern durch die bayerische Landesregierung besonders in den Fokus genommen. Bereits im Herbst stellte die Kreisgruppe Lindau des BN bei der Regierung von Schwaben einen umfangreichen Förderantrag und kann nun – dank der zügigen Genehmigung – in den nächsten vier Jahren viele Projekte zum Schutz und der Weiterentwicklung unserer heimischen Streuobstwiesen tun.

Teil des Projektantrages sind die jährlich durchzuführenden Schnittkurse. So wurde in den beiden ersten Märzwochenenden zwei Schnittkurse, ein Jungbaum- und ein Altbaumschnittkurs, angeboten. Besitzer von Streuobstwiesen waren eingeladen daran teilzunehmen und so die alten Bäume durch Pflegeschnitt zu erhalten und die jungen Bäume durch einen guten Erziehungsschnitt zu formen. Die Erhaltungsschnitte bei den alten Bäumen sind besonders wichtig, weil diese Bäume inzwischen häufig einen hohen ökologischen Wert besitzen: Sie sind als Wohnstätte für gefährdete Tierarten, Fledermäuse, Vögel oder Bilche, besonders wertvoll und sollten noch lange auf den Wiesen stehen, bis die jetzigen Jungbäume ebenfalls ein stattliches Alter erreicht haben. „Wir haben momentan eine starke Alterslücke im Streuobstbestand“, so Claudia Grießer, Geschäftsführerin beim BN. Daher sei es jetzt wichtig diese alten Bäume möglichst lange zu erhalten. Dazu zähle auch, die Misteln konsequent auszuschneiden, betont Leonie Funke, die als Referentin an beiden Wochenenden mit viel Geduld die Teilnehmenden schulte. Benjamin Allgaier und Steffen Koyemann ergänzten als Referenten das kompetente Team.

In den kurzen Pausen stärkten sich die Teilnehmenden mit Kaffee und Brezeln, und der BN-Streuobstsaft kam als Erfrischung bei allen gut an: „Da sind unsere sauren Äpfel drin“, berichtete eine Teilnehmerin und alle waren sich einig, dass gerade die leichte Säure dem Saft seinen runden Geschmack verleihe.


Bundesfreiwilligendienststelle neu zu besetzen

Ab 01. März 2024 ist unsere Bundesfreiwilligendienststelle wieder neu zu besetzen.

Wir suchen dafür eine*n am Natur- und Umweltschutz interessierte*n Bewerber*in!

Die Tätigkeitsbereiche umfassen:  

  • Mitarbeit in der Geschäftsstelle
  • Unterstützung bei der Biotoppflege
  • Hilfe bei der Umweltbildung mit Kindern und Erwachsenen
  • Betreuung der wechselnden Ausstellungen
  • Unterstützung bei Veranstaltungen

Wir wünschen uns Bewerber*innen ab 27 Jahren, die in Teilzeit (max. 22 Wochenstunden) bei uns aktiv werden wollen.

Haben Sie Interesse, ihre Ideen und ihr organisatorisches Talent bei uns einzubringen?

Dann bewerben Sie sich gerne unter lindau@bund-naturschutz.de.

 

 


Mit Streusalz gegen Eisglätte anzukämpfen, ist bequem – aber teuer! Was rutschige Gehsteige und Straßen rasch eisfrei macht, schadet der Natur und den Autos.

 

Jeder Haus- und Grundstückseigentümer und viele Mieter sind dazu verpflichtet, Gehwege und Zufahrten frei von Schnee und Eis zu halten. Viele greifen dabei gerne zu Salz. Jährlich landen durchschnittlich 1,5 Millionen Tonnen Streusalz auf deutschen Straßen und Wegen. Ein Drittel davon wird durch private Haushalte ausgebracht. Was viele nicht wissen: Die ökologischen und volkswirtschaftlichen Folgen sind gravierend. „Das Salz schädigt nicht nur Autos und Brücken, sondern auch Bäume und Böden. Viel besser sind salzfreie Streumittel aus Sand und Splitt. Sie mindern ebenfalls die Rutschgefahr und schonen unsere Umwelt“, Claudia Grießer, Biologin und Geschäftsführerin vom BUND Naturschutz in Lindau.

So wirkt das Salz auf glatten Straßen

Auftausalz besteht zu mindestens 94 Prozent aus Kochsalz, also Natriumchlorid. Es gibt aber auch Produkte, die Mineralien wie Calciumsulfat, Magnesiumsulfat oder Ton enthalten. Da auch bei Minusgraden immer etwas flüssiges Wasser im Schnee enthalten ist, können sich die Salzionen schnell lösen und verhindern ein erneutes Vereisen des Wassers. Durch das Bestreuen der eisglatten Straßen mit Salz, entsteht eine Salz-Wasser-Lösung, die den Schmelzpunkt des Eises herabsetzt. Fahren viele Autos auf einer gestreuten Straße, wird die schlammige Salzlösung in beachtlichen Mengen nach außen Richtung Bankett und Böschung geschleudert. „Die Straßen sind schnell eisfrei und trocken, dafür bekommt unsere Natur das ganze Salz ab“, beklagen die Vertreter der Kreisgruppe Lindau.

Salzschäden an Bäumen

Das Streusalz wird im Boden angereichert und auch in regenreichen Jahren kaum ausgewaschen. Es behindert die Wasseraufnahme der Bäume und verändert deren Nährstoffhaushalt. Die Blätter vertrocknen, obwohl genügend Feuchtigkeit im Boden ist. Kleine Blätter, Braunfärbung der Blattränder und frühzeitiger Laubfall sind Folgen, die man dann im Frühjahr und Sommer sieht. Aber nicht nur die Bäume sterben einen langsamen Salztod, auch unsere Böden werden dauerhaft geschädigt. Durch komplexe chemische Prozesse wird die Struktur des Bodens zerstört und Nährstoffe durch Natrium verdrängt. Das Salz verkrustet die obere Bodenschicht, was den Austausch der Bodenluft verschlechtert. Schlechte Wasserspeicherung und die Auswaschung wichtiger Nährelemente können im Extremfall zu einer Bodenunfruchtbarkeit führen. „Ein flächendeckender Streusalzeinsatz führt zu einer generellen Chloridbelastung in den Bäumen, zu einer Natriumanreicherung in den Straßenrandböden und zu einem hohen Chloridgehalt im Sickerwasser. Unnötiger Salzeinsatz muss deshalb zwingend reduziert werden“, so die Biologin.

Umweltschonende Alternativen nutzen

„Die umweltfreundliche Alternative zu Salz, ist das Räumen der Straßen und das Verwenden von salzfreien, abstumpfenden Streumitteln wie Sand, Splitt oder Granulat“, fordert Grießer.  Im Handel sind diese Produkte durch das Umweltzeichen „Blauer Engel“ erkennbar. Vor angeblich umweltfreundlichen ökologischen Tausalzen, die Harnstoff enthalten, warnt der BUND Naturschutz. Harnstoff wird als Stickstoffdünger in der Landwirtschaft verwendet. Große Mengen auf Bürgersteigen landen über das Schmelzwasser in unseren Gewässern und können dort großen Schaden anrichten



Erster Platz für die Staatliche Realschule Lindenberg

Großartiges Sammelergebnis für den Natur- und Umweltschutz

Die Staatliche Realschule Lindenberg im Allgäu erreichte den 1. Platz bei der Haus- und Straßensammlung des BUND Naturschutz in Bayern e.V. in der Region Lindau. Mehr als 6000 Euro sammelten die Schülerinnen und Schüler für den Natur- und Umweltschutz.

Seit Jahren engagiert sich Lehrer Andreas Schmauch mit seinen Klassen bei den Sammelwochen für den Natur- und Umweltschutz. Der Pädagoge bringt seinen Schülerinnen und Schülern den Sinn und Zweck der Aktion anschaulich nahe. So stand ein Ausflug zum Waldsee auf dem Programm. Eine Gruppe wanderte um den See und befasste sich mit dessen Geschichte und der Nutzung durch den Menschen. Ein Schwerpunkt lag auf dem Thema „Fische“. Eine andere Gruppe widmete sich dem Thema „Moor“. Am Ende dieser Exkursion wussten die Schülerinnen und Schüler darüber Bescheid, wie eine Moorlandschaft entsteht. Moore beherbergen besondere Pflanzen- und Tierarten und spielen eine wichtige Rolle für den Klimaschutz.

Die Kreisgruppe Lindau des BUND Naturschutz bedankte sich zum Abschluss des Ausfluges für das großartige Sammelergebnis auf der Sonnenterrasse des Waldsee-Kioskes mit einem leckeren Imbiss, serviert vom Pächter Herrn Lazarides. Besonders gut schmeckte der Apfelsaft aus dem Streuobstprojekt des BUND, den die Lindauer Bodensee Fruchtsäfte GmbH gesponsert hatte.

Eines der vielen Projekte, die von der Sammelwoche profitieren, ist die jährliche Rettung von rund 600 000 Fröschen, Kröten und Molchen in Bayern. Allein am Waldsee in Lindenberg sicherten ehrenamtliche Helfer im Jahr 2023 das Überleben von mehr als 2000 Amphibien.

 



Die Biotoppflege ist für dieses Jahr erledigt

Die Kreisgruppe Lindau des BUND Naturschutz besitzt mehrere Feucht- und Moorflächen, deren Pflege jedes Jahr im Herbst erfolgt.

Die Flächen werden gemäht und das Mähgut aus der Fläche entfernt, nur so

lässt sich die Artenvielfalt erhalten.

Gebietsbetreuerin Isolde Miller, die in den Tobeln und Mooren im Landkreis Lindau Öffentlichkeitsarbeit betreibt, Pflegemaßnahmen mit anstößt und begleitet, berichtet von den Maßnahmen im Naturschutzgebiet Rohrachschlucht, dem FFH-Gebiet Sinswanger Moos bei Genhofen und der Nasswiese im Wettismoos bei Bechtersweiler. Die Pflege der Flächen wird in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband durchgeführt.

 

„Die Streuwiese in der Rohrachschlucht ist ein ganz besonderer Platz. Sie liegt sehr versteckt und beherbergt viele seltene Pflanzenarten, wie z.B. die Natternzunge,“ schwärmt die Gebietsbetreuerin. Ehrenamtliche Helfer des BN tragen die Streue aus der feuchten Wiese heraus, damit sie von einem Landwirt abgeholt und verwendet werden kann.

Im Genhofer Moor sind weiterhin positive Entwicklungen zu verzeichnen. Die Einstaumaßnahmen zeigen ihre Wirkung und das Torfmooswachstum schreitet voran. Außerdem bekommt die Streue jedes Jahr eine bessere Qualität. Isolde Miller hat die Mäharbeiten in Genhofen an den Kräuterhof Artemisia vergeben, der die Streue auch verwertet. Auch hier wurde die Streue von BN-Helfern aus der Fläche entfernt, da sie nicht von einem Ladewagen befahrbar ist.

 

Auch die Nasswiese im Wettismoos wird jedes Jahr gepflegt. Hier wird die Mahd und Abfuhr gemeinsam mit dem Bio-Landwirt Wuggezer organisiert. BN-Ehrenamtliche sind auch hier mit Planen unterwegs und ziehen das Mähgut in trockenere Bereiche zur Abfuhr.

 

Wer sich für die Biotoppflege interessiert und gerne auch einmal Hand anlegen möchte, kann sich bei der Gebietsbetreuerin im Naturschutzhäusle melden.

Isolde.miller@bund-naturschutz.de oder Telefon 08382/887564

 

Isolde Miller, Gebietsbetreuerin


Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke mit der Gebietsbetreuerin unterwegs

Auf Einladung der Grünen im Landkreis Lindau konnte die Gebietsbetreuerin des BN, Isolde Miller der Bundesumweltministerin und Bundestagsabgeordneten, Steffi Lemke die Moorrenaturierung in den Trogener Mooren vorstellen. Isolde Miller nahm die Einladung als Referentin gerne an.

Das „Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz“ ziele genau in diese Richtung begründete die Ministerin ihr großes Interesse an der Moorrenaturierung. Die Trogener Moore als Naturschutzgebiet, die einzigartigen Plenterwälder dort und vor allem die in den letzten Jahren erfolgreich durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen waren ein hervorragendes Anschauungsobjekt.

Florian Schwarz vom Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten stellte die nachhaltige und für das Allgäu typische Form der Plenterwaldbewirtschaftung vor.

Gebietsbetreuerin Isolde Miller vom BN führte die Umweltministerin dann direkt zu den letzten durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen, die über die Moorschutzmanager bei der Regierung von Schwaben und die Untere Naturschutzbehörde in die Planung gingen und dann unter der Federführung des Landschaftspflegeverbandes Lindau-Westallgäu umgesetzt wurden.

Miller erläuterte die große Wirkung der Moorrenaturierung für den Klimaschutz, aber auch für den Hochwasserschutz und nicht nur nebenbei, auch für den Artenschutz.

Steffi Lemke zeigte sich sehr beeindruckt und nahm viele Eindrücke von einer gelungenen Umsetzung dieser wichtigen Maßnahmen mit.


Einblicke in die Moorrenaturierung

Im September fand wieder eine Exkursion in den Plenterwald und die Moore bei Trogen statt. Geleitet wurde die Exkursion von Gebietsbetreuerin Isolde Miller vom BUND Naturschutz und der Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands Michaela Berghofer.

Nach einer interessanten Wanderung durch den Plenterwald wurde anschließend vor allem der Torfabbau im Moor thematisiert, der bis in die 50er-Jahre stattfand und bleibende Schäden hinterlassen hat. Die Gräben, die damals zur Entwässerung gegraben wurden, sind teilweise noch heute vorhanden. Michaela Berghofer erklärte den Teilnehmern der Exkursion die bereits umgesetzten und geplanten Maßnahmen, um das Moor zu renaturieren.

Die Renaturierungsmaßnahmen werden vom Landschaftspflegeverband in Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde durchgeführt. Das Ziel ist es, den Wasserhaushalt im Moor wieder in Ordnung zu bringen. Dafür  werden Dämme im Moor gebaut, um das Wasser dort zurückzuhalten.

Moore sind für den Arten-, aber vor allem auch für den Klimaschutz sehr wichtige Gebiete. Alle Pflanzenteile, die im Moor versinken, werden nicht zersetzt und geben nach dem Absterben kein CO2 in die Atmosphäre ab. Moore bilden deshalb enorm hohe Kohlenstoff-Speicher, die durch deren Zerstörung verloren gehen. Aus diesem Grund werden Moorrenaturierungen aus dem Klimaschutzprogramm des Freistaats gefördert.

Außerdem haben Moore eine gute Wasserspeicherfunktion und können sich vollsaugen, wie ein Schwamm. So tragen sie auch zum Hochwasserschutz bei.