Schutz und Hilfe für den Igel
Die beste Hilfe für den Igel sind der Erhalt und die Verbesserung seiner Lebensräume!
Ursprünglich lebt der Igel in landschaftlich abwechslungsreichen Gebieten, die auf engem Raum vielfältige Nahrung und Unterschlupf bieten: Hecken, Feldgehölze, Waldränder, Brachflächen und lichte Mischwälder. Durch die Intensivierung der Landnutzung, die Rodung von Hecken und die Umwandlung der Wälder in Forste wurden diese Lebensräume zunehmend zerstört und außerdem von Straßen durchschnitten. Deshalb wird der Igel immer mehr in Parks und Gärten der Siedlungen verdrängt.
Gestalten Sie daher ihren Graten naturnah, mit einheimischen Gehölzen, Stauden und Wildpflanzen, diese bieten dem Igel Versteck und Nahrung. Lassen Sie Laub, Gestrüpp, abgetrennte Äste und Zweige in einer Gartenecke liegen. Weitere Tages- und Winternester können beispielsweise durch Hohlräume in Holzstößen und unter Gartenhäuschen geschaffen werden. Auch über einen Komposthaufen mit organischen Abfällen freut sich der Igel. Da Igel nachts auf der Nahrungssuche große Gebiete durchstreifen, sollten Gartenzäune durchlässig sein (Abstand des Zauns zum Boden 10 cm oder ein kleines Loch im Zaun).
Unterschlupf für Igel
Naturnahe Gärten ziehen Igel an, weil sie hier mit größerer Wahrscheinlichkeit sowohl vielfältige Nahrung als auch Unterschlupf finden. Ihre Nester, in denen sie den Tag bzw. den Winter verschlafen und ihren Nachwuchs großziehen, legen sie gerne unter Hecken und Laubhaufen an. Außerdem richten sie sich in und unter Schuppen, Bretter- oder Brennholzstapeln, in Reisig- oder Komposthäufen ein. Günstige Igelverstecke können Sie leicht in ruhigen Gartenecken schaffen. Die Stellen, die Sie aussuchen, sollten nur nicht in einer Mulde liegen, in der sich Regenwasser sammeln kann. Extra angelegte Bretterstapel oder Holzhäufen sollten so geschichtet werden, dass der Regen nicht ins Innere eindringt.
Da Igel sich gerne in Reisighäufen verstecken, sollte man diese auf keinen Fall abbrennen, ohne sie vorher an einen anderen Ort umgesetzt zu haben. Auch brütende Vögel können leicht Opfer der Flammen werden.
Auch beim Umsetzen von Komposthaufen ist Vorsicht geboten, da man bei zu energischem Arbeiten Igel mit dem Grabwerkzeug verletzen kann.
Bitte Igel im Landkreis Lindau melden
Da niemand genau weiß, wie viele Igel es zur Zeit in Bayern gib oder wo sie leben, begrüßt der BUND Naturschutz die Aktion „Igel in Bayern“ vom Landesbund für Vogelschutz und dem Bayerischen Rundfunk. Über ein Meldeformular und neuerdings auch mobil über eine App können dort Igel gemeldet werden. Die Daten helfen Forschern konkrete Schutzmaßnahmen für die unter Artenschutz stehenden Tiere zu entwickeln.